Geschichte
Autor: Jürgen Siegesmund
© Stefan Wocadlo * Eisnebergweg 13 * 35066 Frankenberg/Schreufa * Tel. 06451-23460 * info@wocadlo.de,
Ich Gozmar übergebe in Gottes Namen
dem heiligen Bonifatius, dessen geweihter Leichnam im Kloster Fulda ruht, wo der
ehrwürdige Mann Hatto, der Abt, als milder Hirte über der Schar der Mönche waltet, mit
dem Willen, daß die Übertragung in alle Zukunft gelten soll, was ich an Eigentum habe, in
dem Gau, den die Hessen bewohnen." Mit diesen Worten beginnt die Urkunde aus dem
Jahre 850 in der "Scroufi", wie Schreufa damals hieß, erstmals urkundlich erwähnt
wurde.
In der gleichen Urkunde
folgt die Auflistung
weiterer Dörfer. Neben
Schreufa sind das der
direkte Nachbarort
Viermünden und ganz in
der Nähe der Allendorfer
Ortsteil Haine. Weiterhin
werden in der Urkunde
die Orte Affoldern,
Gleichen, Buhlen und
Mehlen genannt Zwar
geben solche ersten
urkundlichen
Nennungen, keine Auskunft über das wirkliche Alter einer Siedlung oder eines Ortes,
sondern sind lediglich ein erstes Indiz seiner Existenz. Dies kann sich bei fortschreitender
Geschichtsforschung immer mal wieder ändern. Wie alt Schreufa, das zu den ältesten
Orten des Frankenberger Landes gehört, wirklich ist, kann also nicht näher belegt
werden. Die Anfänge des Dorfes Schreufa liegen nicht dort, wo sich der heutige Ort
befindet, sondern nahe des Einmündungsbereiches der Nuhne in die Eder.
Niederschreufa, wie das ursprüngliche Schreufa hieß, wurde während des 30jährigen
Krieges wüst. Die Besitzverhältnisse über den kleinen Ort Schreufa, der noch im 16.
Jahrhundert nur wenig mehr als 50 Einwohner zählte, wechselten sehr oft.
So wird das Dorf 1016 mit all seinen Hörigen verschenkt, wie eine weitere Urkunde
belegt. Es war der Bischof Burkhard I. von Worms der
das Dorf dem St.
Marienkloster Nonnenmünster vermachte. Nicht alle
Urkunden sind bekannt.
Aber schon rund 90 Jahre später nach der eben
genannten Schenkung taucht Schreufa 1107 erneut
in einer Schenkungsurkunde auf. Später wurde der
Ort zu einem Filial von Geismar bevor er schließlich
in ein etwas ruhigeres Fahrwasser kam, zumindest
was die Besitzverhältnisse anbetrifft. Es war die
Zeit, als der Ort mit in das Eigentum des Gerichtes
Viermünden einging. Über Jahrhunderte hinweg
war damit die Schreufaer Geschichte eng mit der
von Viermünden verbunden.
Erneut änderten sich die Besitzverhältnisse 1588,
als der Landgraf die erste Hälfte des Gerichts an
sich zog. Endgültig ging das Gericht Viermünden und mit ihm
Schreufa an den Hessischen Landgrafen im Jahre 1754 über.
Durch das Organisationsedikt von 1821 durch Kurfürst Wilhelm II. mit dem der Kreis
Frankenberg entstanden ist, erfolgte schließlich die Trennung von Justiz und Verwaltung.
Das Gericht Viermünden und somit auch Schreufa ging im Justizamt Frankenberg auf. Zu
dieser zeit zählt Schreufa bereits schon rund 340 Einwohner. Heute sind es rund 1200
Einwohner Im Zuge der Gebietsreform gibt Schreufa mit Wirkung vom 1. Januar 1971
seine Selbstständigkeit auf und wird ein Stadtteil von Frankenberg.
Zu den weiteren größeren Schreufaer Ereignissen sei hier noch der Bau der Kirche in
1690 als Nachfolgebau der 1590 errichteten Schreufaer Kapelle ebenso genannt, wie der
Bau der Straße von Schreufa nach Sachsenberg durch das Nuhnetal in den Jahren 1846
bis 1849, die bis dahin über die Höhe in Richtung Viermünden und erst dann nach
Sachsenberg führte und schließlich der große Brand von 1850, bei dem.12 Häuser ein
Raub der Flammen wurden.
Autor: Jürgen Siegesmund